Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg erhielt vor Kurzem ein umfangreiches, technisches Upgrade ihrer bestehenden TYPO3 Installation. Neben dem Upgrade-Projekt wurde zudem ein Support- und Wartungsprojekt mit einem großen Anteil an technischer und inhaltlicher Weiterentwicklung bei web-vision platziert.

Im Zuge des Projektes galt es, die bestehende Installation zu upgraden und zu optimieren, Abhängigkeiten zu Drittsystemen zu minimieren, individuelle Schnittstellen an interne Systeme zu schaffen und neue Features zur allgemeinen Verbesserung der Website zu entwickeln. Welche Punkte wir dabei konkret umgesetzt haben, stellen wir Ihnen in den folgenden Abschnitten vor.

Bei dem Projekt handelt es sich um ein Support- und Wartungsprojekt mit einem zusätzlichen, großen Anteil an Weiterentwicklungen. Die bestehende Website wird also nicht nur fortlaufend instand gehalten, sondern auch regelmäßig um neue Funktionalitäten erweitert.

Die Aufgabenpakete für den Support und die Wartung der Installation werden dabei nach den Kanban-Prinzipien mit einem festen Support-Team organisiert, während die Weiterentwicklung neuer Features als Scrum-Projekt mit themenbasierten Sprints durchgeführt wird. Dadurch gelingt es uns, Fehler und Unschönheiten im laufenden Betrieb zeitnah beheben, sowie die Installation in regelmäßigen Zyklen um neue Features erweitern zu können.

Die TYPO3-Instanz der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg beheimatet rund 300 Redakteure in 66 Nutzergruppen mit verschiedensten, dedizierten Zugriffs- und Nutzungsrechten. Im Rahmen des Projektes galt es zunächst, die TYPO3 Installation auf Basis von TYPO3 in Version 8.7 auf Version 11.5 LTS zu upgraden – nicht nur, um eine aktuelle und offiziell supportete Version einzusetzen, sondern auch, um von Features und Verbesserungen in der neuen Version profitieren zu können. Im Rahmen der TYPO3 Entwicklung wurde dabei besonders Core-nah gearbeitet, um die Installation möglichst Upgrade- und User-freundlich zu gestalten. 

Eine Besonderheit im Rahmen des Projektes für die HAW Hamburg war die Entwicklung individueller Schnittstellen gegen die bereits in der Infrastruktur bestehenden Nutzerverwaltungssysteme. Zunächst galt es eine Schnittstelle zwischen TYPO3 und HiS-in-One – der Beschäftigtendatenbank der HAW Hamburg – zu schaffen; unter anderem, um den Frontend-Login am Beschäftigtenportal zu ermöglichen.

Des Weiteren wurde eine Schnittstelle zwischen TYPO3 und LDAP entwickelt, um Beschäftigten, Lehrbeauftragten sowie internen und externen Mitarbeitern den Zugriff auf die Systeme zu ermöglichen. Die Synchronisation der Frontend- und Backend-User erfolgt ebenfalls via LDAP.

Wie bereits eingangs beschrieben lag der Hauptfokus des Projektes darauf, die bestehende TYPO3 Installation auf eine aktuelle, stabile und zukunftssichere Version zu upgraden. Daher erfolgte ein Upgrade über 3 Major-Versionen von TYPO3 8.7 auf TYPO3 11.5 LTS. Die Redakteure der HAW Hamburg profitieren nun von allen Features und Verbesserungen der neuen Version und können sich über eine verbesserte Usability, ein schnelleres Backend und eine optimierte Datei- und Dokumentenverwaltung freuen.

Mit dem Upgrade ist die Installation der HAW Hamburg nun von offizieller Seite aus bis zum 31. Oktober 2024 – mit Extended Long Term Support sogar bis zum 31. Oktober 2027 abgesichert und profitiert von regelmäßigen Sicherheits- und Wartungsupdates. 

Reduzierung der Nutzung von Abhängigkeiten zu Dritt-Extensions

Ein weiterer Fokus des Projektes lag auf der Reduzierung der Nutzung von Abhängigkeiten zu Dritt-Extensions. Eine Reihe von Funktionalitäten, die es in älteren Versionen noch per Extension zu integrieren galt, ist in den neuen Versionen direkt in den TYPO3 Core gewandert. Die Verwendung vieler derartiger Extensions ist daher obsolet und verlangsamt die Installation unnötig.

Durch die Entfernung nicht länger verwendeter oder benötigter TYPO3 Extensions konnten wir die Installation nicht nur verschlanken und beschleunigen, sondern auch den zukünftigen Wartungsaufwand signifikant reduzieren.

Je weniger Extensions eingesetzt werden, desto komfortabler wird die Wartung und Weiterentwicklung der TYPO3 Instanz. Ebenso werden künftige TYPO3 Upgrades einfacher und kostengünstiger und der Anteil des Legacy-Codes im Projekt reduziert sich immens.

Migration von Grid-Elements zu Container im laufenden Betrieb und ohne Downtimes

Bei der HAW Hamburg kam bislang zur Strukturierung und Gestaltung der Website im Front und Backend die TYPO3 Extension Grid-Elements zum Einsatz. Da es zum Projektzeitpunkt keine – mit TYPO3 Version 11 kompatible – Version dieser Extension gab, entschieden wir uns für die Migration zu Container. Diese verfügt über alle relevanten Funktionen, wurde Core-nah entwickelt und hat sich bereits in anderen Projekten als gute Alternative zu Grid-Elements bewiesen. Die Migration aller Grid-Elements zu Container-Elementen erfolgte erfolgreich und ohne Downtimes im laufenden Website-Betrieb. 

Neben den bereits genannten Aspekten wurde noch eine Reihe anderer neuer Features in die TYPO3 Installation der HAW Hamburg integriert:

• Implementierung einer DSGVO konformen Cookiebar,
• Entwicklung einer einfachen Events-Datenbank; basierend auf einem eigenen Pagetype. Die Entwicklung erfolgte dabei besonders nah am TYPO3 Core und ist somit nicht nur sehr Upgrade-, sondern auch gleichermaßen nutzerfreundlich.